FriedensWiki

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A

Antisemitismus

Antisemitismus ist eine Auffassung oder Denkweise, bei der die Juden an allen Problemen in der Welt die Schuld haben. Unter diesem Begriff versteht man judenfeindliche Äußerungen, Entwicklungen, Haltungen und Handlungen. Antisemitismus zeigt sich also in verschiedenen Formen und hat eigentlich nichts mit dem tatsächlichen Verhalten, Handeln oder Dasein von Jüdinnen und Juden zu tun.

Arier

Der Begriff stammt eigentlich aus der Sprachwissenschaft. Als Arier wurden Menschen aus dem Gebiet des heutigen Irans im Nordwesten Indiens siedelten. Die Sprache, die dort gesprochen wurde, war Teil der indogermanischen Sprachfamilie, zu der auch die deutsche Sprache zählt. Erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde dieser Begriff des Ariers von dem französischen Historiker Joseph Arthur de Gobineau (1816-1882) und dem Briten Stewart Chamberlain (1855-1927)verfremdet/abgewandelt und auf die "weiße, nordische Rasse" übertragen, obwohl ein Inder oder auch Iraner alles andere als nordisch ist. Sie gelten noch heute als die Begründer der so genannten Rassenlehre. De Gobineau hat in seinen Schriften Menschen in "höhere" und in "niedere" Rassen eingeteilt. Er ging das davon aus, dass die "arische weiße Rasse" allen anderen Rassen überlegen sei. Die niederen Rassen hatten sich dieser Rasse unterzuordnen. Keinesfalls sollten sich die Rassen mischen, denn dadurch wäre ja die Überlegenheit der "weißen arischen Rasse" verloren. Die Nationalsozialisten haben diese Gedanken dann aufgenommen.

D

Diktatur

Die Diktatur bezeichnet eine Herrschaftsform/Regierungsform in der es keine demokratischen Rechte gibt (z.B. Wahlen). Sie ist also kurz gesagt das genaue Gegenteil einer Demokratie. Die Macht über die Menschen und das Land hat eine Einzelperson (der Diktator) oder eine Personengruppe (z.B. das Militär, eine Partei oder Organisation). Diktaturen entstehen oft durch Gewalt. Sie können aber auch ganz rechtmäßig entstehen und die Demokratie immer weiter ausschalten (wie z.B. Adolf Hitler)

E

Euthanasie

Bei der Euthanasie sprach man früher ursprünglich von Sterbehilfe. Es ist die Bezeichnung eines aus der Sicht des Sterbenden „guten“, also würdevollen und schmerzlosen, Todes. Diese Sterbehilfe leistete man an unheilbar Kranken, um ihnen einen qualvollen Tod zu ersparen. In Zeiten des Nationalsozialismus kam die Sterbehilfe in Verruf. Behinderte und unheilbar Kranke wurden ähnlich den Juden, Sinti und Roma und anderen Gruppen, stets aus der "Volksgemeinschaft" ausgegrenzt. Von den Nationalsozialisten wurden sie nur als "Defektmenschen" und "Ballastexistenzen" bezeichnet. Das Leben dieser Menschen war laut Forschungen der "Rassenhygieniker" nicht lebenswert. So wurde vom Wort "Euthanasie" die Pflicht des Staates abgeleitet, behinderten und unheilbar kranken Menschen den Gnadentod zu gewähren. So konnten all die Morde an diesen Menschen gerechtfertigt werden. Denn ür das NS-Regime bedeutete ihr Tod lediglich eine Einsparung für jeden gesunden "Volksgenossen".

H

Holocaust

Holocaust beschreibt den Völkermord an den Juden zur Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1939 bis 1945. In dieser Zeit wurden zwischen 5.6 Millionen und 6.3 Millionen Juden ermordet. Die damals so genannte „Endlösung der Judenfrage“, war nichts anderes als die systematische Vernichtung und Ermordung der Juden in Europa.

K

Konzentrationslager

Der Begriff Konzentrationslager steht seit der Zeit des Nationalsozialismus für Arbeits- und Vernichtungslager. Sie dienten der Ermordung von Millionen Menschen, der Beseitigung politischer Gegner, der Ausbeutung durch Zwangsarbeit, medizinischen Menschenversuchen und dem Festhalten von Kriegsgefangenen. Die Lebensumstände in den Lagern waren menschenunwürdig. Kahlgeschoren, registriert, nummeriert und nur mit einer Häftlingsuniform bekleidet, hatten die Menschen jegliche Rechte verloren. Sie lebten in ständiger Todesangst und waren der Willkür ihrer Bewacher ausgeliefert. Neben den Juden wurden dort auch Menschen wie Pfaffer, Sinti und Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, geistig Behinderte und angebliche „Asoziale“ ermordet. Nach Kriegsbeginn 1939 wurden bis März 1944 neben den sieben bestehenden Hauptlagern noch insgesamt 22 neue Lager mit 1.200 Außenlagern in Europa errichtet.

N

Nationalismus

Nationalismus beschreibt die übersteigerte Liebe zu den Werten und Bedeutung des eigenen Landes, in dem man lebt. Das eigene Land wird verherrlicht und andere schlecht gemacht. Nationalisten vermitteln häufig, möglichst gern die ganze Welt nach den eigenen Vorstellungen zu formen. Nationalbewusstsein hingegen ist lediglich das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Nation/einem Land.

Nationalsozialismus

Der Nationalsozialismus (abgekürzt NS) bezeichnet eine politische Bewegung. In Deutschland entstand diese Bewegung in den Krisen nach dem Ersten Weltkrieg. Die Folge war eine Diktatur unter Adolf Hitler errichtete. Der Nationalsozialismus verfolgte extrem nationalistische, judenfeindliche und rassistische Ziele. Im Mittelpunkt des Nationalsozialismus stand die Idee des „arischen Herrenvolkes“ und die Absicht zu einer Großmacht, zu einer Großmacht zu werden. Um sich „Lebensraum“ zu schaffen, wurden andere (angeblich minderwertige) Völker und Nationen unterdrückt. Außerdem sollte die Welt vom (angeblich einzig Schuldigen, dem) Judentum befreit werden. Die Nationalsozialisten unterstützten diese politischen Ziele.

P

Populismus

Populisten behaupten zu wissen, was für die gesamte Gesellschaft am besten sei und was richtig oder falsch ist. Außerdem bieten sie für Probleme sehr einfache Lösungen. Das kommt bei jenen Menschen, deren Probleme angesprochen werden, natürlich gut an. Da es aber in jeder Gesellschaft viele unterschiedliche Interessen gibt, wird immer nur ein bestimmter Teil der Gesellschaft angesprochen. Doch populitische Lösungen gewinnen zusätzlich viel Ansehen, indem sie politische Situationen erst aufregender und schlimmer machen, als sie eigentlich sind. Danach geben sie auf schwierige Fragen einfache Lösungen. Doch diese Lösungen sind meist nur schwer oder auch gar nicht umzusetzen. Außerdem wird von Populisten meist eine Menschengruppe ausgesucht, welche die (meiste) Schuld an einem Problem tragen soll. Auf diese Menschen wird dann gehetzt, worauf irgendwann auch eigentlich völlig unbeteiligte Menschen mit einstimmen. Denn Populisten nutzen das "Werkzeug" Wiederholungen. Je öfter man eine Aussage hört, desto mehr verfestigt sie sich in unseren Köpfen. Am Ende glauben wir sie selbst, egal welcher Meinung wir einmal waren.

Propaganda

Wer Propaganda betreibt, verfolgt damit immer ein bestimmtes Interesse. In Verbindung mit dem Krieg machen Politiker und Militärs beispielsweise von Propaganda Gebrauch, um die eigene Bevölkerung von einem Krieg zu überzeugen. Sie betonen die Notwendigkeit des Krieges (vernichtenswerte Feinde oder die Sicherheit der eigenen Bevölkerung) und blenden alle anderen Aspekte aus (eigene Macht- und Wirtschaftsinteressen, ausgelöstes Kriegsleid, Kriegsverbrechen der eigenen Soldaten).

R

Rassenlehre

Der französische Historiker Joseph Arthur de Gobineau (1816-1882) hat in seinen Schriften Menschen in "höhere" und in "niedere" Rassen eingeteilt. Er ging das davon aus, dass die "arische weiße Rasse" allen anderen Rassen überlegen sei. Die niederen Rassen hatten sich dieser Rasse unterzuordnen. Keinesfalls sollten sich die Rassen mischen, denn dadurch wäre ja die Überlegenheit der "weißen arischen Rasse" verloren. Die Nationalsozialisten haben diese Gedanken dann aufgenommen.

Rassentheorie

Die Nationalsozialisten verfolgten eine radikale Rassenlehre, die sogenannte Rassentheorie. Sie erklärten die Arier als Urrasse zum menschlichen Ideal; eine geistig, politisch und kulturell überlegene nordische Menschengruppe, die zur Herrschaft über alle anderen Rassen bestimmt war. Das deutsche Volk erklärten sie zu einem Vertreter der sogenannten arischen Rasse. In ihrer Rassentheorie galt diese als vollkommen. Daher sei sie als Urrasse allen anderen Rassen überlegen und zum herrschen über diese bestimmt. Die Rassenhygiene sollte die arische Rasse in Reinheit und Qualität erhalten. Das Blut sollte von unerwünschten Einflüssen wie Krankheiten oder Behinderungen rein gehalten werden. Nur so könne sich die Menschheit zu Höherem entwickeln.

Rassismus

Unter Rassismus versteht man die Theorie, nach der Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten Merkmalen hinsichtlich ihrer Abstammung, Hautfarbe, Herkunft und Kultur anderen Menschengruppen unterlegen sind. Rassismus behandelt Menschen nicht als einzelne Wesen, sondern als Angehörige einer Gruppe/Rasse mit unveränderlichen Eigenschaften, Fähigkeiten oder Charakterzügen. Dabei wird die eigene Gruppe meist als höherwertig angesehen. Rassismus findet sich überall im Alltag. Er zeigt sich durch Handlungen, Redeweisen oder Denkweisen, die Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Kultur oder Herkunft benachteiligen (z.B. in privaten Vorurteilen, in staatlicher Diskriminierung oder in Gewalttaten). Im schlimmsten Fall kann Rassismus bis zum Völkermord führen.

Rechtspopulismus

Rechtspopulismus ist ein politisches Vorgehen, um die "einfachen Menschen" / den "kleinen Mann" gegen die Regierung aufzuhetzen. Ihre eigene Gruppe grenzen sie gegen andere religiöse Gruppen, oder Gruppen / Mensche mit anderer Herkunft ab. Sie brechen Tabus und fordern beispielsweise mehr Härte gegen Obdachlose und Drogenabhängige. Außerdem verbreiten sie Angst vor einer Überflutung durch Migranten.

Reichspogromnacht

Die Reichspogromnacht war eine Bewegung von Schlägertrupps, die Juden ablehnten. In der Nacht vom 09.11. auf den 10.11.1938 wurden diese Schlägertrupps in mehreren Ländern Europas geschickt, um jüdische Gotteshäuser und Geschäfte zu beschädigen und in Brand zu stecken. Besonders in Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei wurden in dieser Nacht Tausende Juden ganz offiziell misshandelt, verhaftet und ermordet. Die Reichspogromnacht wird als offizieller Beginn des Holocaust in Europa gesehen. Der Begriff Pogrom wird aus dem russischen abgeleitet und bedeutet „Verwüstung“, „Zerstörung“, „Krawall“, wörtlich „nach dem Donner“. Er bezeichnet die gewaltsame Ausschreitung gegen Menschen, die einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe angehören oder scheinbar zugeordnet werden.

S

Sinti und Roma

Am häufigsten werden Angehörige der Gruppe der Sinti und Roma als Zigeuner bezeichnet. Diese Bezeichnung wird jedoch als herabsetzend und beleidigend empfunden und trifft auf die heutigen Sinti und Roma in Deutschland nicht zu. Weltweit leben ungefähr zwölf Millionen Sinti und Roma, die Mehrheit von ihnen in Europa. "Sinti" geht zurück auf die indische Provinz "Sindh". Diese wird als Ursprungsregion der Sinti betrachtet. "Rom", die Einzahl von "Roma", bedeutet "Mensch" und bezeichnet Stämme außerhalb des deutschen Sprachraums, vor allem aus Südosteuropa. Obwohl die Menschen in unterschiedlichen Ländern leben, hat die Gruppe der Sinti und Roma eine gemeinsame Sprache: Romanes. Anhand der gemeinsamen Sprache "Romanes" konnten Wissenschaftler Ursprung und Wanderung der Sinti und Roma feststellen. Als Ursprungsland gilt Indien. Auch die Sinti und Roma wurden zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland verfolgt. Wer Propaganda betreibt, möchte nicht diskutieren oder mit Argumenten überzeugen, sondern mit allen Tricks die Emotionen und das Verhalten der Menschen gezielt im Denken, Handeln und Fühlen beeinflussen. Propaganda nimmt dem Menschen das Denken ab und gibt ihm stattdessen das Gefühl, mit der übernommenen Meinung richtig zu liegen. Bei der Propaganda werden nicht die verschiedenen Seiten eines Themas aufgezeigt, sondern statt dessen Meinungen und Information vermischt. Hier zeigt sich der große Unterschied etwa zur journalistischen Information. Journalisten betreiben Aufklärung, indem sie alle verfügbaren Fakten und Hintergründe aufzeigen. Die Menschen entscheiden dann selbst, was richtig und was falsch ist.

Solidarität

Solidarität beschreibt das Zusammenhalten von Personen, wenn sie gleiche Denkweisen, Anschauungen und Ziele haben. Solidarische Menschen sind stark miteinander verbunden. Sie stehen füreinander ein und unterstützen sich gegenseitigt. Das Gefühl der Solidarität macht es jemandem leichter, sich auf den anderen zu verlassen, seine Meinung zu teilen und zu vertreten.

V

Völkermord und Genozid

Völkermord oder Genozid bezeichnet die absichtliche Ermordung oder sogar vollständige Vernichtung einer Gruppe von Menschen mit bestimmten Merkmalen, die ihre Herkunft betreffen.